Abbildung: Elisabeth Mehrl, Kosmos der Möglichkeiten, 2021
Elisabeth Mehrl, bis vor kurzem langjährige Leiterin des Kunstvereins Rosenheim und mit zahlreichen Preisen ausgestattet, präsentiert am 15. Mai um 15 Uhr in der Städtischen Galerie Waldkraiburg ihren „Kosmos der Möglichkeiten“. Die Bildmotive der Künstlerin sind betörend schöne Objekte – überdimensional große Schmuckstücke, Broschen und Perlenketten. Sie verheißen eine eigene Welt von Schönheit und Reichtum, von Verführung und Begehren. Denn speziell die Perle verkörpert ein Ideal von Vollkommenheit und Reinheit; sie steht für Unendlichkeit. Ebenso, wie die aufwendig geschliffenen Edelsteine in den neueren Bildern, ist sie seit jeher ein Symbol für Schönheit und Luxus.
Und doch geht es Elisabeth Mehrl nicht um Koketterie mit dem schönen Schein. Vielmehr inszeniert sie eindringliche Stimmungslagen, zum Beispiel indem sie ihre Bildgegenstände jedes konkreten Zusammenhangs entkleidet und sie ohne erzählerisches Beiwerk präsentiert. So bleiben Fragen nach Ort und Zeit unbeantwortet, wechseln sich realistische Darstellungen ganz gleichberechtigt mit geometrisch oder ornamental gestalteten Bildpassagen ab. Dass Perlen und kostbare Schmuckstücke auf so vielfältige Weise symbolträchtig sind, macht die Bilder dabei nur umso spannender.
Eine eigens für die Waldkraiburger Ausstellung geschaffene Installation thematisiert unseren immerwährenden Wunsch nach Schönheit und Luxus, verhandelt aber ebenso die tiefergehende Sehnsucht nach einer anderen, womöglich weniger materiellen Form von Schönheit und Reichtum. Und eine weitere Arbeit im Raum verweist mit einem Augenzwinkern auf die kommerzielle Produktion von einstigen Luxusgütern, nun als „Zuchtperlen“ verfügbar für den permanenten Konsum.
Elisabeth Mehrl
Kosmos der Möglichkeiten
Bis 26. Juni 2022
Städtische Galerie Waldkraiburg
Braunauer Straße 10
84478 Waldkraiburg
Abb.: Deutschland: Essen, 2021, Digitale Fotografie, © Dieter Nuhr
Dieter Nuhr - Von Fernen umgeben
08. Mai bis 26. Juni 2022
Osthaus Museum Hagen
Museumsplatz 3
58095 Hagen
Abb.: Joseph Mader, Im Zirkus, 1929, Städtische Galerie im Lenbachhaus © VG Bild-Kunst Bonn 2022
Die Ausstellung im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk widmet sich in einer umfangreichen Retrospektive dem nahezu vergessenen OEuvre von Joseph Mader. Im Zentrum stehen Maders künstlerische
(Lebens-)Stationen sowie seine lebenslange Auseinandersetzung mit dem Werk Max Beckmanns, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.
Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder und Skulpturen von zeitgenössischen Künstler*innen wie Willi Geiger, Fritz Winter, Karl Tratt, Marie von Motesiczky, Adolf Schinnerer, Max Wendl und Fritz
Müller treten in Dialog mit Mader und vermitteln anschaulich die bewegende Atmosphäre der 1920er- bis 1940er-Jahre und der Nachkriegszeit.
Joseph Mader - Sachlichkeiten, Sichtbarkeiten
bis 19. Juni 2022
Musum Penzberg - Sammlung Campendonk
Am Museum 1
82377 Penzberg